„Erinnern“ ist nicht erst seit Auschwitz ein theologischer Topos. Erinnerung und Gedächtnis sind theologische Kategorien, die tief in der jüdischen und christlichen Glaubenstradition verankert sind, es sind theologische Basiskategorien, ohne die weder Judentum noch Christentum verstehbar sind.
„Zachor – erinnere Dich“ ist der Impetus des Alten Testaments / der hebräischen Bibel, was sich im Neuen Testament widerspiegelt bis hin zum Appell „Tut dies zu meinem Gedächtnis“. Die „Memoria Passionis“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte von Christen und Juden. Sie wird in jüngster Zeit im Christentum theologisch neu bearbeitet.

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Nach Auschwitz. Zum Verhältnis von Christen und Juden in Deutschland
Prof. DDr. Johann Baptist Metz
In seinem grundlegenden Beitrag hat der katholische Fundamentaltheologe Johann Baptist Metz das Nachdenken über eine „Theologie nach Auschwitz“ in Deutschland Ende der 1970er Jahre angestoßen. Metz stellt die Opfer der Judenvernichtung ins Zentrum seiner theologischen Reflexionen. Nur im Hören auf ihre Botschaft und ihr Schweigen, kann sich Kirche und Theologie von Grund auf neu besinnen.
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Sachor (Gedenke): Der Zukunft ein Gedächtnis
Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff
Judentum und Christentum sind in ihrer Erinnerungskultur
strukturanalog. In beiden Religionen ist das Gedenken nicht eine reine
Geistesleistung, sondern zeitigt zugleich ethische Folgen. Insbesondere
für Christinnen und Christen folgen hieraus im Bezug auf den
christlich-jüdischen Dialog nach der Shoah Konsequenzen für die Selbst-
und Weltwahrnehmung. Was sind die Herausforderungen, denen Kirche heute und in Zukunft
begegnen muss?
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Konturen einer kritischen Erinnerungskultur
Prof. Dr. Reinhold Boschki
Jede Form von Begegnung geschieht immer vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte. Gerade für den Dialog zwischen Christen und Juden ist es daher unerlässlich, eine angemessene Form der Erinnerung zu finden, um mit der schwer belastenden Vergangenheit umgehen zu können.
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Der Holocaust, das Judentum und die Erinnerung
Dr. Christoph Münz
Die jüdische Religion gilt seit jeher als Beispiel dafür, wie Menschen mit einem Gedächtnis leben. Vor dem Hintergrund der Gräuel des Nationalsozialismus erweist sich diese Aufgabe jedoch als äußerst schwierig. Kann die Shoa in den gleichen Kategorien gefasst und erinnert werden, wie die bisherige Geschichte? Wie ist das Eingedenken des Holocaust heute noch möglich?
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