Literatur zum Thema "Theologie des Dialogs"
An dieser Stelle verweisen wir lediglich auf einige ausgewählte, repräsentative Publikationen. Es ist keineswegs Vollständigkeit der Literaturangaben intendiert, auch können nicht alle Neuerscheinungen berücksichtigt werden. Die folgenden Bücher bieten einen fundierten Einblick in die Thematik.
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Bruckmann,
Florian / Dausner, René (Hg.) (2013): Im Angesicht der Anderen. Gespräche
zwischen christlicher Theologie und jüdischem Denken. Festschrift für Josef
Wohlmuth zum 75. Geburtstag. Ferdinand Schöningh, Paderborn / München. Die konstitutive Bedeutung jüdischen Denkens für die christliche Theologie in Deutschland zur Sprache zu bringen: Kaum ein anderer Theologe widmet sich dieser zentralen Aufgabe so intensiv und engagiert wie Josef Wohlmuth. Getrieben von der Suche nach Wahrheit und in steter Ehrfurcht vor dem Heiligen bearbeitet er die eigene Tradition, um deutend Gott, den Menschen und der Welt auf die Spur zu kommen. Sein wissenschaftliches Interesse an der Dogmen- und Konziliengeschichte verbindet sich dabei mit der Sensibilität für theologische Ästhetik und der unablässigen Auseinandersetzung mit Gegenwartsphilosophen - meist jüdischer Provenienz: Franz Rosenzweig, Walter Benjamin, Jürgen Habermas, Jean-Luc Marion, Jacques Derrida, Hans Blumenberg sowie Emmanuel Levinas. |
Boys, Mary C. / Cunningham, Philip A. / Henrix, Hans Hermann / Sievers,
Joseph / Svartvik, Jesper (Hg.) (2011): Christ Jesus and the Jewish
People Today - New Explorations of Theological
Interrelationships. Eerdmans Publishing Company, Grand Rapids/Cambridge. Christ Jesus and the Jewish People Today explores the historical, biblical, christological, trinitarian, and ecclesiological dimensions of this crucial question: "How might we Christians in our time reaffirm our faith claim that Jesus Christ is the Savior of all humanity, even as we affirm the Jewish people's covenantal life with God?" This volume is the result of a transatlantic collaboration among Boston College, Catholic Theological Union, Katholieke Universiteit Leuven, Lund University, Pontifical Gregorian University, and Saint Joseph's University. |
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Pauly, Wolfgang (2010): Martin Buber - Ein Leben im Dialog. Hentrich & Hentrich, Berlin. In Leben und Werk erweist sich Martin Buber (1878-1965) als Philosoph des Dialogs. An allen Lebensstationen, von Wien über Lemberg und Heppenheim bis nach Jerusalem, zeigt er hohe Sensibilität für politische und gesellschaftliche Verwerfungen. Sein Werk umfasst unterschiedlichste Dimensionen des geschichtlichen und aktuellen Judentums: zusammen mit Franz Rosenzweig übersetzt er die Heilige Schrift (Tanach), in Galizien entdeckt er für sich das osteuropäische Judentum und den Chassidismus, sein Menschenbild prägt die Schriften zur Pädagogik und seine konkrete Erziehungsarbeit. Zentral bei allem ist dabei seine dialogische Philosophie, die Existenzphilosophie sowie die moderne Sprachwissenschaft aufnimmt und weiterentwickelt. Ein Leben und Werk auf dem Weg zu einem umfassenden Humanismus. |
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Frankemölle, Hubert / Wohlmuth, Josef (Hg.) (2010): Das Heil der Anderen - Problemfeld "Judenmission". Herder, Freiburg. Als Reaktion auf die am 05.02.2008 von Papst Benedikt XVI. veröffentlichte Fassung der Karfreitagsfürbitte für die außerordentliche Form des römischen Ritus, die von manchen Kreisen so verstanden wurde, dass die katholische Kirche erneut Judenmission für möglich hält, kam es zu einer intensiven Diskussion, die noch in vollem Gange ist. Die Beiträge der hier vorgelegten Quaestio knüpfen an das Pro und Contra der jüngsten Diskussion an mit dem Ziel, die hermeneutischen, bibeltheologischen und systematischen Argumente gegeneinander abzuwägen und zu einer theologischen Grundlagenreflexion zu kommen mit daraus abzuleitenden Konsequenzen für ein erneuertes Verhältnis von Christen und Juden. |
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Frankemölle, Hubert (2009): Das jüdische Neue Testament und der christliche Glaube. Kohlhammer, Stuttgart.
Jesus war Jude, ebenso Paulus - diese für
den jüdisch-christlichen Dialog elementare Voraussetzung steht am Ende
eines Jahrzehnte langen mühsamen Lernprozesses nach der
nationalsozialistischen Zeit und nach der Schoa. Nach wie vor gibt der
Glaube an das Handeln des Gottes Israels in Jesus von Nazareth die
bleibende Trennlinie zwischen jüdischem und christlichem Glauben an.
Aber nicht jede Glaubensaussage ist vom Ursprung her christlich, wie
Christen vielfach meinen. Was meint "Jesus ist Sohn Gottes"? Können die
Deutungen des Todes Jesu noch als jüdische Deutungen verstanden werden?
Verdrängt der Glaube an Jesus Christus den Glauben an den einen-einzigen
Gott? - Für die Besinnung auf das, was christlichen Glauben ausmacht,
wie auch für die Reflexion über die Voraussetzungen des
jüdisch-christlichen Dialogs bietet dieses Buch das notwendige
Grundlagenwissen.
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Langer, Gerhard /
Hoff, Gregor Maria (Hg.) (2009): Der Ort des Jüdischen in der
christlichen Theologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.
Der vorliegende Sammelband nimmt Maß an der
Bedeutung, die die Israeltheologie und das Judentum in den einzelnen
Fächern hatten und haben. Karl Barth hat darauf hingewiesen, dass der
Verlust des Judenchristentums einen unersetzbaren
theologisch-kirchlichen Verlust bedeutet. Es erscheint bis heute als ein
Bruch mit einer langen Erinnerungstradition, dass diese Frage als
Ausgangspunkt einer theologischen Disziplingeschichte gewählt wird. Dass
Israel mit Paulus die bleibende Wurzel des Christentums sei, hat sich
theologisch bis in die Gegenwart nicht wirklich durchgesetzt.
Stattdessen begegnet man immer wieder offenen oder versteckten Formen
einer Verdrängung oder gar Ersetzung Israels durch Konzepte und Methoden
christlicher Theologie. Erst nach der Shoah und katholisch im Zuge der
Umstellungen des 2. Vatikanischen Konzils verändert sich die
theologische Ausgangslage. Nach den Gründen und den Konsequenzen, nach
den Voraussetzungen und der Bedeutung dieses theologisch-kirchlichen
Befunds fragt dieser Band.
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Wohlmuth, Josef (2007): An der Schwelle zum
Heiligtum: Christliche Theologie im Gespräch mit jüdischem Denken.
Schöningh, Paderborn.
Wo stehen Judentum und Christentum heute?
Die Antwort lautet, dieser Ort sei eine Schwelle. "Eine Schwelle indes,
dieses Mal, um Zugang zu finden zu dem, was nicht mehr ein Ort ist." Das
erste Kapitel lässt unter dem Stichwort »Gastlichkeit« ein Grundtheorem
der Philosophie von Emmanuel Levinas durch Jacques Derrida beleuchten.
Das zweite Kapitel erinnert an Begegnungen mit zwei jüdischen Autoren,
Emmanuel Levinas und Elazar Benyoëtz. Im dritten Kapitel wird dem
Neuanfang der Beziehungen der katholischen Kirche zum Judentum
nachgegangen. Das vierte Kapitel behandelt im Gespräch mit Hans
Blumenberg und im Anschluss an Dabru emet Fragen der Christologie. Das
fünfte Kapitel tritt mit dem Thema »Bilderverbot« ins Gespräch mit
Jürgen Habermas. Im sechsten Kapitel tritt Jacques Derrida mit dem
Fragen nach dem Namen ins Zentrum des Gespräches. Ein weiterer Beitrag
stellt den Gabendiskurs der Gegenwart vor. Das siebte Kapitel widmet
sich der Theologie des Gebetes und führt mit der Frage, ob sich Juden
und Christen darin treffen können, in die Nähe des Heiligtums. Das achte
Kapitel behandelt zwei Grundfragen der christlichen Liturgie und ihrer
jüdischen Hintergründe.
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Wahle, Stephan (2006):
Gottes-Gedenken. Untersuchungen zum anamnetischen Gehalt christlicher und
jüdischer Liturgie. Tyrolia, Innsbruck. Auf der Suche nach sinngebenden Kriterien christlicher Liturgie rückt das Phänomen des liturgischen Gedenkens in den Mittelpunkt einer „Theologie der Liturgie“. Dabei geht es um ein tieferes Verstehen der in der Liturgie stattfindenden Verschränkung des vergangenen und zukünftigen (Heils-)Handelns Gottes mit der gegenwärtig versammelten Gemeinde zu einem gott-menschlichen Begegnungsgeschehen. Der Gegenstand der Untersuchung weitet sich dabei unter Einbeziehung einer kulturanthropologischen Annäherung über das Phänomen des kulturellen Gedächtnisses. Einige philosophische und theologische Erörterungen zu Gebet, Zeit und dem Motiv der angebrochenen Gottesherrschaft stecken den hermeneutischen Hintergrund der anschließenden liturgischen Analysen ab. Am Ende des Buches steht ein systematischer Entwurf einer „Theologie liturgischen Gedenkens (Anamnese)“. |
Henrix, Hans Hermann (Hg.) (2006): Nostra
Aetate – Ein zukunftsweisender Konzilstext. Die Haltung der Kirche zum
Judentum 40 Jahre danach. Einhard-Verlag, Aachen.
Mit
"Nostra Aetate" äußerte sich die katholische Kirche erstmals in ihrer
Geschichte positiv zu den anderen Religionen und vor allem zum Judentum.
Der vorliegende Band dokumentiert den zentralen Akt der Würdigung durch
die deutsche Kirche vom 26. bis 28. Oktober 2005 in der Bischöflichen
Akademie des Bistums Aachen. Die Beiträge machen deutlich, dass es
künftig keine religiöse Selbstprofilierung der Kirche auf Kosten des
jüdischen Volkes geben kann, sondern nur in Anerkennung einer bleibenden
spirituellen Verbundenheit mit ihm. So erweist sich der kürzeste Text
des Konzils als eine Magna Charta des christlich-jüdischen Dialoges. Der
vorliegende Band enthält Beiträge von namhaften Autoren. Die Analysen
und Deutungen der Wirkung des Konzils stammen u. a. von Kardinal Karl
Lehmann und Israels Botschafter Shimon Stein.
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Eicker,
Thomas (2004): Einsäen der Ewigkeit ins Lebendige. Impulse der Ästhetik Franz Rosenzweigs für eine
Theologie gottesdienstlicher Musik. Ferdinand Schöningh, Paderborn. Die Musik in den christlichen Gottesdiensten hat die Menschen zu allen Zeiten fasziniert und sie in Tiefen erreicht, die dem gesprochenen Wort verwehrt bleibt. Das II. Vatikanische Konzil hat diese Bedeutung der liturgischen Musik erkannt und ihren hohen Wert beschrieben. In der Fortführung dieser grundsätzlichen Würdigung stellt sich die vorliegende Arbeit den grundlegenden theologischen, spirituellen, und ästhetischen Fragen geeigneter gottesdienstlicher Musik. Im Gespräch mit der Religionsphilosophie Franz Rosenzweigs eröffnet sich nicht nur ein Blick in die Faszination jüdischen Denkens, gleichzeitig werden die gemeinsamen liturgischen Wurzeln von Judentum und Christentum bewusst. Auf diesem Hintergrund können Kriterien entwickelt werden, die der Diskussion um eine angemessene, menschenzugewandte und traditionsverbundene Musik im Gottesdienst wertvolle Hilfe geben. [Inhaltsverzeichnis]
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Gerhards,
Albert / Henrix, Hermann (Hg.) (2004): Dialog oder Monolog?: Zur liturgischen
Beziehung zwischen Judentum und Christentum. Herder,
Freiburg i.Br. Nur zögerlich reagierte die katholische Liturgiewissenschaft bislang auf neue Erkenntnisse zum jüdisch-christlichen Verhältnis. Vor allem im deutschsprachigen Raum fehlt eine breite Rezeption. Dem versucht der vorliegende Band abzuhelfen. Seine Autorinnen und Autoren widmen sich dem jüdisch-christlichen Dialog explizit aus Sicht der Liturgie. Gibt es einen christlichen Einfluss auf die jüdische Liturgie? Wo ist umgekehrt das Judentum Grundlage christlicher Glaubensformen? Und kann die jüdisch-christliche Begegnung zu einem gemeinsamen gottesdienstlichen Vollzug führen? |
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Gerhards,
Albert / Doeker, Andrea / Ebenbauer, Peter (Hg.) (2003): Identität durch Gebet. Zur gemeinschaftsbildenden Funktion
institutionalisierten Betens im Judentum und Christentum (Studien zu Judentum
und Christentum). Ferdinand
Schöningh, Paderborn. Beten: ein fundamentaler und indispensabler Vollzug religiöser Praxis. In der theologischen und religionsphilosophischen Forschung treten sowohl das persönliche als auch das gemeinschaftliche Gebet gegenwärtig verstärkt als Orte theologischer Erkenntnis und menschlicher Selbst- und Weltdeutung in den Blick. Nirgends spiegelt sich die auf wenige prägnante Aussagen reduzierte Theologie einer Gemeinschaft stärker wider als in tradierten Gebetstexten. Der auf einem internationalen Symposion basierende Band rückt mit Untersuchungen zum Achtzehnbittengebet (Amida) und zum Vaterunser zwei "Stammgebete" der jüdischen und christlichen Liturgie in den Mittelpunkt, denen weitere Bezugstexte zur Seite gestellt werden. |
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Ginzel, Günther
Bernd / Fessler, Günter (Hg.) (1997): Die Kirchen und die Juden -
Versuch einer Bilanz. Lambert Schneider Verlag, Gerlingen.
Vorliegender Sammelband geht auf eine Tagung der Kölnischen Gesellschaft
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zurück, die anläßlich des
dreißigsten Jahrestages der Verkündigung der Konzilserklärung „Nostra
aetate“ (1965) veranstaltet wurde. Katholische, evangelische und
jüdische Autoren bieten in konzentrierter Form eine instruktive und
lebendige Einführung in Entstehung, Bedeutung und Wirkungsgeschichte des
Konzilsdokumentes. Der kleine Band ist ein ausgezeichnetes „Vademecum“ zum gegenwärtigen
christlich-jüdischen Dialog und seinen Wurzeln in den letzten dreißig
Jahren. Den Kreuzungspunkt dieser Überlegungen hat schon Philipp Spener im
18. Jh. angedacht: „Wie können wir Christen der Treue Gottes gewiß
sein, wenn wir den entscheidenden Erweis dieser Treue in Gestalt der
bleibenden Erwählung seines Volkes Israel leugnen?“
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